Mit großer Empörung hat die palästinensische Gemeinde in der Region von der Entscheidung der Kirchengemeinde in Goslar erfahren, den israelischen Botschafter zu einer Veranstaltung am 04.12.2024 einzuladen. Diese Entscheidung steht in klarem Widerspruch zu den Werten von Gerechtigkeit, Frieden und Menschlichkeit, die die Kirche vertreten sollte.
Die derzeitige israelische Regierung unter der Führung von Benjamin Netanjahu wird von internationalen Organisationen und Institutionen wie Amnesty International, Human Rights Watch und dem Internationalen Gerichtshof (IStGH) für schwerste Verbrechen verantwortlich gemacht. Diese umfassen systematische Kriegsverbrechen, gar Völkermord in Gaza, eine völkerrechtswidrige Besatzungspolitik sowie die Vertreibung und Unterdrückung der palästinensischen Bevölkerung.
Die völkerrechtswidrigen Siedlungen und die Apartheid-Politik, die Israel seit Jahrzehnten betreibt, wurden von führenden internationalen Gremien verurteilt. Diese Politik, die Palästinenser*innen Land, Freiheit und Würde nimmt, macht eine Zweistaatenlösung faktisch unmöglich und gefährdet jegliche Aussichten auf Frieden in der Region. Der kürzlich erlassene internationale Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu wegen Kriegsverbrechen bestätigt und unterstreicht die Schwere dieser Vorwürfe und macht deutlich, dass diese Regierung für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden muss.
Indem die Kirchengemeinde den israelischen Botschafter einlädt, gibt sie einem Vertreter genau dieser Regierung eine Plattform, die systematisch Gewalt und Unterdrückung fördert. Dies ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen, die durch diese unmenschliche Politik Angehörige und Freunde verloren haben – sowohl in Gaza als auch in der Westbank, wo die palästinensische Bevölkerung täglich mit Enteignungen, Hausabrissen und Gewalt konfrontiert wird.
Wir fordern die Kirchengemeinde eindringlich auf, diese Einladung zurückzuziehen. Die Entscheidung, den israelischen Botschafter auszuladen, wäre ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern der israelischen Politik und ein klares Bekenntnis zu den Werten von Gerechtigkeit und Frieden.
Es ist an der Zeit, glaubwürdige Persönlichkeiten einzuladen, die sich wirklich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, anstatt eine rechtsextreme Regierung zu repräsentieren, die das internationale Recht mit Füßen tritt.
Die palästinensischen Gemeinden rufen dazu auf, gemeinsam für Gerechtigkeit einzustehen. Wir appellieren an die Kirchengemeinde und an die deutsche Gesellschaft, ihre historische Verantwortung ernst zu nehmen und sich klar gegen Kriegsverbrechen und Apartheid zu positionieren.